Nach
1989 wurden einschneidende Veränderungen im Schulwesen
Thüringens und damit auch an der örtlichen Schule Bad Köstritz wirksam: |
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Klasse
5 in Pohlitz 1949/50 - 8. Klasse im Schulgarten 1952/53 |
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Neue
Lernformen im Unterricht |
Nach
1989 konnten Lehrbücher unzähliger Schulbuchverlage in
schulischer Abstimmung ausgewählt werden und Lehrpläne
setzten einen wenig einengenden Rahmen für das Lernen. Die
Systematik der Lehrbücher wurde durch kreatives Kopieren
abgelöst.
Themenarbeiten und Projekte in Gruppenarbeit überlagerten
den zielgerichteten Erweb von Sach- und
Verfahrenskenntnissen. Lernen machte wieder Spaß in
Arbeitsgruppen und umgestellten Schulmöbeln.
Jeder Lehrer konnte die Rahmenbedingungen des Lehrplans ganz
individuell auslegen entsprechend seines Sachverstandes.
Eingriffe und Kontrollen waren nicht zu befürchten. Die
PISA-Studien zeigten um 2000 und danach, Thüringen hat sich
im Vergleich der Bundesländer im guten deutschen Mittelfeld
platziert (Platz 4 in dt. Länderwertung). Zum Schulprimus
Bayern beträgt der Abstand Thüringen noch etwa 20 Punkte,
was etwa ein halbes Schuljahr ausmacht. Bayern fehlt
allerdings zur Weltspitze noch 1 Schuljahr … (Deutschland
Platz 18-21 bei 40 Ländern)
Die nationalen Bildungsstandards, auf die sich die
Kultusminister nach dem "PISA-Schock" einigen
konnten für Fächer und Klassenstufen, haben die Schulen
noch nicht richtig erreicht. |
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Schulteilung |
Weiterbildung |
Die von etwa 1440 bis 1998 bestehende Schule wurde in der
Zeit nach 1998 in die Grundschule (1.- 4. Klasse, Bergschule)
und Real- und Hauptschule (Klasse 5-10, Settegastschule)
zerlegt. Diese Schulteilung ersparte unnötige
Veranstaltungen und Absprachen und hob den Zwang auf,
pädagogische Konzepte für die Klassenstufen 1-10 für alle
Schüler des Ortes gemeinsam zu erstellen. Jede Schule
formulierte eigenständig ihre Ansprüche für die Bildung. |
Ein Zwang zur Weiterbildung der Lehrer besteht nicht mehr.
Wer Nachholbedarf verspürt, kann zur Weiterbildung gehen,
wer sich kompetent fühlt, bildet sich nicht weiter. Viele
halten sich für kompetent und meinen, dass ihnen das
Studium und die Zeit als Lehramtsanwärter genug auf den Weg
gegeben haben.
Das Land Thüringen konnte deshalb die Angebote zur
Weiterbildung kürzen. Jeder bestimmt sein Anspruchsniveau
selbst und vergleicht nicht ständig mit anderen
Lernergebnissen. |
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Erziehung
- Elternsache |
Die Unterrichtsarbeit ist durch
Bildung geprägt. Erziehung ist Elternsache. Individuelle
Lernhaltungen und Ordnungsformen werden großzügig toleriert. Ein
Schüler muss wissen, was er tut.
Die pädagogische Kommunikation mit den Eltern zum
Entwicklungsbedarf des Schülers wird durch die zu schützenden
Schülerdaten fast als geheime Verschlusssache gehandhabt. Zweimal
im Jahr haben die Eltern die Möglichkeit zu Sprechtagen die
Schulsituation ihres Kindes in der Schule zu erkunden.
Regelmäßige Absprachen zur Persönlichkeitsentwicklung des
Kindes zwischen Lehren, Schüler, Eltern und entsprechende
entwicklungsfördernde Empfehlungen wie in Finnland oder Schweden
sind nicht erforderlich. Ein Schüler kann sich eine neue Schule in
Gera oder anderswo mit für ihn geeigneteren Lehr- und
Anforderungskonzepten suchen, wenn er unzufrieden ist. |
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Schülerferien
- Lehrerferien |
Schulferien
sind ein hohes Gut:
Schüler und Lehrer haben Ferien.
Schüler und Eltern können ganz unbeeinflusst die Ferien
für sich und ihre Kinder planen. Die Schüler werden nicht
mehr ins örtliche Schwimmlager gedrängt, zu den örtlichen
Ferienspielen oder in die Trainingslager und
Betriebsferienlager. Sie verkürzen die lange Ferienzeit mit
erfreulichen Gedanken in Erwartung des nächsten Schuljahres
… und das ist gut so.
Rechtzeitig wird der Schüler zur Selbständigkeit auch in
den Ferien erzogen, seine Freizeit individuell zu planen und
zu gestalten. |
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Diese
veränderten Schulbedingungen nach 1998 ließen sich noch
durch weitere Aspekte ergänzen. Natürlich gibt es immer
noch einzelne Eltern, die ihre Kinder im Nachhilfeunterricht
Wissenslücken schließen lassen, sie in
Interessengemeinschaften anmelden, zu sportlicher Tätigkeit
anhalten und Angebote zur Feriengestaltung im Kreise
gleichaltriger annehmen. Dafür zahlen diese Eltern auch
noch …
Diese positive und politisch gewollte schulische Entwicklung
hält weiter an. Änderungen nach dem Schuljahr 2005 sind
nicht zu befürchten. |
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Freiheiten
nach der Unterrichtszeit |
Nach dem Unterricht am
Vormittag ist Schulschluss. Kein Schüler wird genervt auch den
Nachmittag interessiert und bildungsorientiert zu belegen. Die
Schüler können ihren Interessen ohne jede Gängelei nachgehen
und sich am TV Videos, Serien o.a. reinziehen, die
ohne jede Kompetenz zu erfassen sind. Auch am Computer oder der
Spielkonsole kann man die Zeit verbringen mit Autorennen oder
Ballerspielen. Außerdem ist es bequemer Sport am TV zu
konsumieren als im Stadion Aktivitäten auszuleben. Auch in
Freizeitgruppen lässt sich gut abhängen und manche
Freizeitgruppen bieten zudem noch die Möglichkeit den Umgang mit
den Ordnungskräften zu erlernen. Das ist allemal gewinnbringender
als gezielte Angebote der Schule. Die Fähigkeit wird entwickelt,
sich für später individuell zu profilieren für den Einsatz in
der Gesellschaft. |
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.Klassentreffen
2003 zur "Goldenen Konfirmation"
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Bad
Köstritz: Abgangsjahr 1953 - 50 Jahre später - man erkennt sich
noch!!! |
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