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Wie
kamen die zunehmenden Teilnehmerzahlen zustande?
Großeltern, Eltern und Kinder verloren immer stärker den
Kontakt zur Kirche und suchten neue Traditionen für die
Familie. Die Qualität der vorbereitenden Jugendstunden und
der Feier wurde in den Jahren verbessert. Die Vorbereitung
auf die Jugendweihe wurde exakt geplant durch einen "Ortsausschuss für
Jugendweihe". Die Arbeit hatte dann aber
allein die Schule zu bewältigen. |
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Viele
Themen der Jugendstunden interessierten die Schüler: Besuch
des KZ Buchenwald. Diese Thematik wurde häufig gekoppelt an den
Filmbesuch "Nackt unter Wölfen" und an Gespräche
mit Antifaschisten. Es gab Besuche im Planetarium Jena, der
Sternwarte, im Geraer Theater, in den Betrieben des Ortes und Gespräche mit
Partei- und Staatsfunktionären. Sehenswürdigkeiten wurden
besucht ... (Grafik vergrößern!) |
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Die meisten
Gesprächspartner der Jugendweiheteilnehmer arbeiteten die
"ideologische Zielstellung" eher am Rande ab, um zu dem zu
gelangen, was sie und die Schüler interessierte. An vielen
Veranstaltungen und Fahrten nahmen auch Schüler teil, die
aus unterschiedlichen Gründen nicht die Absicht hatten, die
Jugendweihe zu erhalten. |
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In den
80er Jahren reichte im Ort durch die starken Jahrgänge kein Raum
für die Jugendweihefeier aus, auch der Speisesaal des
Chemiewerkes nicht. Die Feier wurde 2-3 mal wiederholt und
die Schüler durften nur 6-8 Gäste mitbringen.
Seit den 60er Jahren gab es Absprachen mit der Kirche, um
Terminüberschneidungen bei den Feiern zu Jugendweihe,
Konfirmation zu vermeiden und Jugend-, Konfirmationsstunde zu ermöglichen. |
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Jugendweihe,
das war nach der Einschulung der erste erinnernswerte Höhepunkt im Leben eines
14jährigen. 10 Jugendstunden waren absolviert. Nun dachten
sie über die Aufnahme in den Kreis der Erwachsenen nach,
aber stärker noch an die zu erwartenden Geschenke und die
Feierlichkeiten um diesen Tag.
Wochen vor dem Jugendweihetermin bewegten sich die Gedanken
der Teilnehmer im Bereich der modischen Ausstattung für diesen Tag.
Schulische Anforderungen und inhaltliches Anliegen des Tages
rückten eher in den Hintergrund. |
Wenige Tage vor
der Feierstunde wurde im Festsaal ( erst Kurhaussaal des
Ortes, dann
Löwensaal, später Speiseraum des Chemiewerkes) der Ablauf
geübt: wo der Sitzplatz sich befindet, wie man auf die Bühne geht und die Wünsche entgegen
nimmt und anderes. Die Mädchen brachten ihre neuen, ersten Absatzschuhe
zur Probe mit, um sich an diese zu gewöhnen. Wer wollte
beim Sturz schon eine lächerliche Figur abgeben? Die Jungen
gaben sich cool und entspannt.
Unmittelbar vor der Feier war die Aufregung bedeutend; die
Mädchen begutachteten ihre |
Garderobe;
die Jungen erörterten die bereits erhaltenen Geschenke. Sicher
haben die Akteure des Tages von der Festrede und den
Zukunftswünschen nichts mitbekommen. In Gedanken waren sie
unterwegs auf dem Weg zur Bühne, um Gratulation, Blumen
und das Geschenkbuch "Weltall - Erde - Mensch"
entgegen zu nehmen.
Die Familienfeiern konnten nach dem "Festakt"
beginnen, die Geschenke gesichtet werden. Nach drei Tagen
hatte sie alle der Alltag wieder … |
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Exakte Zahlen zur Teilnahme an der
Jugendweihe über die Jahrzehnte sind im Ort nicht mehr
verfügbar, da aus der Chronik der Schule die Seiten der
Abschnitte bis zur Wende (1989) entnommen und vermutlich vernichtet worden
sind.
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Jugendweihefotos belegen auch
Abschnitte der Modeentwicklung der DDR.
1955 wurde traditionell schwarze Kleidung bevorzugt, da zur
Konfirmation nur Kleidung in schwarz denkbar war und fast
alle einige Wochen später auch die Konfirmation erhielten.
Nur zwei Jahre später wird die Kleidung heller,
freundlicher |
und ein modischer Wunschtraum erfüllt sich an
der Schwelle des Erwachsenwerdens, der Trenchcoat.
Einige Jahre später werden die Röcke und Kleider der
Mädchen immer mehr mini, die Kleidung der Jungen entfernt
sich von der Tradition und wird legerer. Nach 1980 sind
lange Kleider und Röcke in. Ganz besonders die Mädchen
spiegeln die Mode dieser Jahrzehnte wider. |
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